Im ehemaligen Restaurant Toronto in Berlin-Schöneberg wurden ca. dreißig Jugendliche und junge Erwachsene ausgebildet, die zum Erreichen des Ausbildungsziels besonders intensive Betreuung benötigen.
Die Ausbildung fand unter echten Bedingungen in einem Wirtschaftsbetrieb statt. Jeweils ein Auszubildender pro Ausbildungsbereich arbeitet im betrieblichen Alltag mit einer Fachkraft zusammen und wird individuell fachlich angeleitet und sozialpädagogisch betreut.
Der Arbeitsalltag war an die Anforderungen des Betriebes angepasst, ebenso die Arbeitszeiten. Die Auszubildenden arbeiten, so wie in gastronomischen Berufen üblich, auch im Schichtdienst Die Arbeitszeit liegt innerhalb der täglichen Betriebszeiten von 8.00 und 24.00 Uhr.
Die Auszubildenden waren verpflichtet, am Berufsschulunterricht teilzunehmen und erhalten zusätzlich einzeln oder in Zweiergruppen Stützunterricht. Der Unterricht ist zeitlich auf die Arbeitswoche verteilt und berücksichtigt die geringe Konzentrations- und Lernfähigkeit der Teilnehmer.
In einigen Fällen gelingt es nicht, Auszubildende zum Besuch der Berufsschule zu bewegen. Durch Zusammenarbeit mit dem schulpsychologischen Dienst ist es Full Haus in Einzelfällen gelungen,Teilnehmer vom Berufsschulunterricht zu befreien und als Ersatz den Unterrichtsstoff selbst zu vermitteln. Vor der Entscheidung für eine Ausbildung im Restaurant Toronto arbeiteten die Bewerber zwei bis drei Wochen als Praktikanten im Restaurant mit, um den Betrieb kennen zu lernen, ihre Berufswahl und vor allem ihr Durchhaltevermögen zu überprüfen.
Bei Bedarf konnte der Ausbildung eine Berufsvorbereitung vorgeschaltet werden, die nach § 241 Abs.2 Nr. 2 SGB III vom Arbeitsamt anerkannt ist.
Die Dauer der Ausbildung betrug für Köche drei, für Fachkräfte im Gastgewerbe mit dem Schwerpunkt Service oder Küche zwei Jahre. Die Ausbildung kann im September oder Februar, die Berufsvorbereitung zu jedem Termin begonnen werden.
Während Ausbildung und Berufsvorbereitung erhalten die Auszubildenden eine Ausbildungsvergütung gem. SGB III.
Die besondere Konzeption des Projektes ermöglichte es dem Träger, seine Leistung zu einem günstigen Kostensatz anzubieten. Er beinhaltete lediglich die Kosten für das pädagogische Personal und die Raum- und Sachkosten für den Unterricht.
Wichtigster Kooperationspartner ist JaKus gGmbH, Bülowstrasse 52, 10783 Berlin.
Der Zweckbetrieb des Full Haus e.V., das Restaurant Toronto, bestand seit 1993 und begann 1996 mit der Ausbildung von Köchen.
Die geförderte Jugendberufshilfemaßnahme wurde von 1999 bis 2016 durchgeführt.